Melken

Errichtung eines Melkroboters

Von Juni bis August 2016 erfolgte in unserem Betrieb die Errichtung eines Melkroboters. Die Umbauphase im laufenden Melkbetrieb stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Für das Melken am Morgen und am Abend mussten die Bauarbeiten unberbrochen werden und einzelne Melkplätze geschlossen werden. Der Zugang zu den Tieren wurde behindert und gegen Ende war es sogar nur noch möglich einseitig im Melkstand zu Melken!

Dennoch war uns die Integration des Melkroboters in einem Teil des alten Melkstandes wichtig, da in dem restlichen Bereich unsere neue Hofkäserei entstehen sollte.


Anlernen am Melkroboter

Die Kuh ist ein Gewohnheitstier. Besonders das Anlernen an eine neue Melktechnik stellt eine Herausforderung dar. Zwar kannten die Kühe die eigenen Boxen beim Melken schon (Tandem-Melkstand), trotzdem ist der große Unterschied nun gewesen, dass die Kühe selbstständig über 24h verteilt zum Roboter gehen müssen. Während also die letzten Montagearbeiten stattfanden, konnte der Roboter bereits Kraftfutter füttern, sodass wir in der Lage waren über einen Zeitraum von einer Woche die Kühe am Roboter zu ,, trainieren“. Nach 24 Stunden begannen die ersten Tiere bereits die Futterbox selbstständig aufzusuchen.


Der Roboterraum

Der Roboterraum befindet sich im direkten Anschluss an die Liegeboxen und den Fressbereich. So haben die Kühe einen kurzen Weg zum Melken. Eine Grube ermöglicht es uns Wartungsarbeiten am Roboter oder Eingriffe bzw. Sichtkontrolle am Tier vorzunehmen.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass der Roboter nicht zu jeder Zeit besichtigt werden kann. Einige Kühe reagieren schreckhaft, wenn ungeschultes Personal plötzlich den Raum betritt. Im Rahmen einer Gruppenbetriebsbesichtigung ist das Betreten des Raumes möglich.



Die Melktechnik

Bei unserem Roboter handelt es sich um eine GEA Monobox. Eine Neuentwicklung des Herstellers GEA Farm Technologies.

Sobald die Kuh den Roboter betritt, wird sie über ihren Halstransponder erkannt. Das System weiß dann, ob die Kuh ein Melkanrecht( Intervall von 6-14 Stunden je nach Leistung) hat oder nicht. Ist das Melkanrecht geprüft, beginnt auch schon der Melkvorgang, nachdem die Boxengröße über den Vordertrog individuell an das Tier angepasst wurde. Die Box dient nicht zum Fxieren der Kuh, sondern viel mehr zum Schutz gegen die anderen Tiere!

Das Melkzeug fährt nun aus und mittels einer 3D- Kamera werden die Zitzen lokalisiert. Bei erfolgreicher Erkennung wird der Zitzenbecher angesetzt.Alle nun folgenden Schritte laufen viertelindividuell ab.

Da an den Strichen noch Verschmutzungen anhaften, werden diese im Becher mit Wasser umspült und damit gereinigt. Nach Entfernen beginnt das Vormelken. Die beiden Substanzen werden nach Milcheinschuss in den Abfluss separat abgepumpt. Erst jetzt beginnt der eigentliche Melkprozess durch schalten eines Ventils auf den Milchbereich. Die Milch wird während des Melkprozesses auf Blut und Qualitöt geprüft. Kommt es dabei zu Abweichungen, wird das Viertel automatisch abgetrennt! Nachdem der Milchfluss unter einen gewissen Grenzwert fällt, wird das Viertel im Becher mit einem Mittel auf Milchsäurebasis gedippt.


 

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